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Die Freitagspost: Un’estate italiana, eine Wiederholung und die Solidarität

Veröffentlicht am 16.07.2021 in Woche für Woche

In der heutigen Freitagspost schreibt Daniel über Italien, über das Jahr 2020 und über die Solidarität.

Vielleicht wird kein Lied die Spielregeln ändern. Aber ich will es so leben, dieses Abenteuer, grenzenlos und mit Herzklopfen bis zum Hals.

So eine Zeile aus dem Lied „Un‘estate italiana“, welches am Wochenende voller Leidenschaft von den vielen Fans der italienischen Nationalmannschaft gesungen wurde. Und da schrieb mir diese Woche eine ganz fleißige Leserin meiner Freitagpost, dass ich genau vor einem Jahr über diesen Song eine Post geschrieben habe. Dabei habe ich mich wieder erinnert, dass dies 2020 die Freitagspost war, die am meisten angeklickt, weitergeleitet und kommentiert wurde. Und deshalb – weil es ja mit dem Double aus ESC- und Europameisterschafts-Sieg jetzt wirklich ein italienischer Sommer ist – gibt es zum ersten Mal seit 2015 eine Wiederholung. Hier noch einmal die Freitagspost vom 10. Juli 2020:

Alle reden derzeit vom Sommer 1990. Wahrscheinlich, weil die Zeit jedes Bild noch ein wenig herrlicher und farbenprächtiger malt. Aber vielleicht auch, weil es wirklich ein ganz besonderer Sommer war. Und vielleicht auch, weil eben dieser Sommer kurz vor der Wiedervereinigung unser italienischer Sommer war – „un’estate italiana“. Natürlich habe ich mich im Sommer 1990 als Weltmeister gefühlt. Wir hatten die Trikots, die Spielpläne und diese weißen Fahnen mit den Rauten in Schwarz-Rot-Gelb. Und wir hatten Andy Brehme und das 1:0 gegen Argentinien.

Es gab noch einen weiteren Grund für mein Weltmeistergefühl: ich genoss einen lange erhofften Reichtum an D-Mark und einen überraschend gekommenen Reichtum an Badetüchern, weil ich wenige Wochen zuvor Konfirmation hatte. Einen Teil vom Geld musste ich spenden, einen Teil auf das Führerscheinkonto einzahlen – aber den dritten Teil wollte ich in eine Stereoanlage investieren. Es hat vier Anläufe beim Spieß in St. Leon gebraucht, damit ich mich entscheiden konnte. Schließlich war diese Stereoanlage mit Plattenspieler, CD-Player, Radio, Doppelkassettendeck und zwei separaten Boxen eine Investition fürs Leben. Wann genau innerhalb der letzten dreißig Jahre diese Stereoanlage entsorgt wurde weiß ich nicht mehr.

Und dann war da ja noch der Reichtum an Badetüchern. Niemandem von uns leuchtete damals ein, warum wir zur Konfirmation alle so viele Badetücher geschenkt bekommen hatten. Aber da wir diesen italienischen Sommer überwiegend am Erlichsee verbrachten, war es schon – wie meine Eltern regelmäßig betonten – gut, dass ich jetzt so tolle Badetücher hatte. Wobei: ich wäre ja die Jahre davor nie deshalb nicht zum See, weil mir das eigene Badetuch gefehlt hätte. Ironischerweise hatte der Reichtum an Badetüchern länger Bestand als der an Geld und Stereoanlage. Kürzlich habe ich im Keller wieder eines dieser Badetücher gesehen, in das ein Bild eingewickelt war. Und als ich die Kellertreppe hochgegangen bin, summte ich leise „Un’estate italiana“ von Gianna Nannini.

Der Sommer 2020 wird anders. Wenn Konfirmierte ihr Geld – und schon die Konfirmation, auf die man sich so lange gefreut hat, war ganz anders – ausgeben wollen, müssen sie in den Läden Masken tragen. Viele Freibäder sind geschlossen. Es gibt keine internationalen Sportveranstaltungen. Wir müssen Abstand halten, unsere Adressen in Cafés angeben und vieles im Sommerprogramm wurde abgesagt.

Ich vermute, wir werden uns in dreißig Jahren auch an den Sommer 2020 gut erinnern. Als wir zwar nicht Weltmeister wurden. Aber als die Welt eine Krise gemeistert hat. Und wir alle waren nicht Publikum, sondern Teil dieser Meisterschaft. Wir könnten uns an einen Sommer erinnern, in dem wir wiederentdeckten, wie wichtig es ist aufeinander Acht zu geben, rücksichtsvoll zu sein und vernünftig. Und wie gut es tut, wenn andere auf einen Rücksicht nehmen. Als Werte wie Solidarität, Fürsorge und Zusammenhalt wieder Platz fanden. Und in dem wir merkten: Wenn wir gemeinsam stark genug sind, dieses blöde Virus einzudämmen, dann können wir auch die anderen Herausforderungen erfolgreich angehen.

In „Un’estate italiana“ heißt es: „Vielleicht wird kein Lied die Spielregeln ändern. Aber ich will es so leben, dieses Abenteuer, grenzenlos und mit Herzklopfen bis zum Hals.“

Foto der Woche: Forschung und Wissenschaft ist bei uns in Baden-Württemberg nicht exklusiv den Großstädten vorbehalten. Die DHBW in Mosbach und Bad Mergentheim stärkt beispielsweise die Wissenschaftslandschaft im ländlichen Raum. Am Montag war ich hier zum Vor-Ort-Besuch.

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