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Systemrelevant? - Wir SIND das System!

Veröffentlicht am 07.03.2021 in Aktuelles

Andrea Ahlemeyer-Stubbe, Offenburg Lindenplatz 6.3.21

Abschlussrede: Andrea Ahlemeyer-Stubbe – SPD-Landtagskandidatin, für die ASF auf Frauentag-DEMO am 6.3.2021  in Offenburg, Veranstalter: Frauennetzwerk Ortenau.                   

Was heißt schon systemrelevant? -

Wir SIND das System!

 

Frauen.  Macht.  Politik.

 

Heute, am 6.März 2021 schauen wir auf ein Jahr Leben in der Corona-Pandemie zurück.

In dieser Krise hat sich mehr denn je gezeigt, wer unverzichtbar ist, wenn öffentliches und soziales Leben funktionieren soll.

Es hat sich gezeigt, wie dringend die Menschen gebraucht werden, die in den sogenannten „systemrelevanten Berufsgruppen“ arbeiten.

Und wer ist das?

Es sind größtenteils Frauen.

Frauen halten weltweit unsere Gesellschaften am Laufen.

Frauen machen 75 Prozent aller Beschäftigten in den lebensnotwendigen systemrelevanten Berufen aus.

Frauen kümmern sich in Krankenhäusern, Pflegeheimen, Kitas und Sozialeinrichtungen um die Versorgung und Pflege von Menschen, die auf Hilfe angewiesen sind.

Frauen arbeiten in Geschäften und Supermärkten damit wir einkaufen können, was wir tagtäglich brauchen.

Frauen übernehmen darüber hinaus – und das oft gleichzeitig – unbezahlte Sorgearbeit (Care-Arbeit) zu Hause und im persönlichen Umfeld. -Die Erziehungsarbeit, den Haushalt, die Betreuung pflegebedürftiger Angehöriger – und derzeit im Home Schooling noch den Unterricht der eigenen Kinder.-

Doch erhalten diese systemrelevanten Berufe und die 75% Frauen in diesen Berufen auch das gesellschaftliche Ansehen, das sie verdienen?

Bei weitem nicht!

Die neuentdeckte gesellschaftliche Wertschätzung für diese Tätigkeiten steht dabei in eklatantem Gegensatz zum niedrigen Lohnniveau in systemrelevanten Berufen und zum Ansinnen, den Mindestlohn nicht zu erhöhen oder gar absenken zu wollen.

Der Gender Care Gap zeigt: Frauen wenden häufig mehr Zeit für Hausarbeit, Pflege von Angehörigen und Kinderbetreuung auf als Männer.

Das hat Konsequenzen für die Arbeitszeiten von Frauen und Männern: Männer arbeiten häufiger in Vollzeit als Frauen. Teilzeitbeschäftigung kommt bei Frauen deutlich häufiger vor als bei Männern.

Für Frauen ergeben sich dadurch wirtschaftliche Nachteile: Die daraus resultierenden niedrigeren Einkommen über den Lebensverlauf führen zu niedrigeren Renten. Die Rentenlücke beträgt ca. 50%.

Betrachtet man den Unterschied auf die Gesamtlebenszeit so verdienen Männer im Mittel 550.000 Euro, eine HALBE MILLIONEN Euro mehr als Frauen. Frauen ohne Kinder haben diese halbe Millionen Verlust nicht. Dieses Gender Care Gap müssen wir überwinden!

SONST wird der Weg in Armut und/oder partnerschaftliche Abhängigkeit weiterbefördert und geschlechtsspezifische Arbeitsteilung in der Folge verstärkt.

Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung in Berlin betonte in einer aktuellen Untersuchung: „Die "Diskrepanz zwischen gesellschaftlicher Unverzichtbarkeit und tatsächlicher Entlohnung, ist in Krisenzeiten besonders offensichtlich.“

Wie können wir dazu beitragen, dass Frauen in systemrelevanten Berufen nachhaltig und dauerhaft sichtbar werden und die gerechte Entlohnung bekommen, die sie verdienen?

Wie können wir erreichen, dass alle wissen, wer diese Frauen sind, dass sie gehört werden – mit ihren aktuellen Sorgen, mit dem, was sie brauchen und dem, was sie sich für die Zukunft wünschen?

Eines ist sicher: diese Frauen haben uns einiges zu sagen! 

Ja, es gab Applaus, es gibt hin und wieder ein herzliches Lob oder ein freundliches Dankeschön.

Das tut kurz einmal gut – aber das reicht nicht.

Echte Anerkennung drückt sich in unserer Gesellschaft in der Entlohnung aus. Was etwas wert ist, kostet auch etwas.

Wie relevant Frauen für das System sind, muss sich deshalb für sie auch in gerechter Bezahlung zeigen.

Arbeit an und für Menschen darf nicht schlechter gestellt sein als Arbeit an Gegenständen oder Maschinen!  

Echte Anerkennung erfordert konkretes politisches Handeln.

Dafür braucht es mehr Frauen an Machtpositionen in der Wirtschaft und in der Politik, um echte Anerkennung für systemrelevante Arbeit in der Gesellschaft durchzusetzen.

Frauen – setzt euch nicht nur für andere ein, sondern auch für euch selber!

Seid mutig und traut euch auch Chef- und Führungspositionen zu.

Engagiert euch politisch und strebt Ämter an, in denen ihr mitentscheiden könnt.

Wer denn sonst soll unsere Forderungen voranbringen, wenn nicht wir Frauen selber?

Darum: Frauen, macht Politik!

Quellen:

Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/themen/gleichstellung/gender-care-gap/

Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung

Friederich Ebert Stiftung

Tagesschau vom 17.2.2020

Bertelsmann Stiftung

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(Zeitung des SPD-Kreisverbands Ortenau)

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