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„Alle können etwas. Und jeder kann auch etwas nicht. In der Demokratie wollen wir darauf Rücksicht nehmen.“

Veröffentlicht am 22.06.2023 in Reden/Artikel

Rede anlässlich des Festakts „20 Jahre Werkstatträte Baden-Württemberg“ im Weißen Saal des Neuen Schlosses in Stuttgart

Sehr geehrter Herr Bendler,
liebe Vorstandsmitglieder der Werkstatträte BW e.V.,
sehr geehrte Vertreter des Sozialministeriums Dr. Schneider und Dr. Grünupp,
sehr geehrte Frau Manz-Kelm,
sehr geehrter Herr Ewald,
sehr geehrte Vertreter der Landes- und der Bundesarbeitsgemeinschaft Werkstätten für Menschen mit Behinderung Frau Stratmann und Herr Streicher,
verehrte Gäste,

eine Stimme haben. Eine Meinung vertreten. Sich einbringen. Zuhören. Meine Ideen und Wünsche anderen zeigen. Wahrgenommen werden. Andere wahrnehmen. Miteinander sprechen. Erfahrungen teilen.

All das ist wichtig in einer Demokratie! Wir sind alle unterschiedlich. Wir haben verschiedene Fähigkeiten. Alle können etwas. Und jeder kann auch etwas nicht. In der Demokratie wollen wir darauf Rücksicht nehmen. Alle sollen vorkommen, niemand soll nicht gesehen werden, nicht vertreten sein.

Seit 20 Jahren tragen Sie als Werkstatträte Baden-Württemberg genau dazu bei. Das ist mir als Vizepräsident des Landtags ganz wichtig: Sie vertreten nicht nur seit 20 Jahren die Interessen und Bedürfnisse von Menschen, die in Werkstätten arbeiten. Sie tun noch viel mehr als das. Sie machen seit 20 Jahren unsere Demokratie stärker und besser. Und dafür möchte ich Ihnen herzlich danken!

In einer Demokratie ist es wichtig, nicht nur übereinander zu reden. Sondern miteinander. Und vor allem mit Betroffenen.

Und das bedeutet nicht, dass die Politik halt auch mal Betroffene fragt. Sondern es bedeutet, dass Betroffene selbst zu politisch Handelnden werden. Sie werden selbst aktiv für Ihre Rechte und Perspektiven. Menschen mit Behinderung, Menschen in Werkstätten bekommen so eine Stimme. Die Werkstatträte machen so Teilhabe möglich. Teilhabe von Menschen mit Behinderung am politischen Prozess. Und Politik kann nur dann gut sein und Gutes Erreichen, wenn sie Vielfalt lebt und wenn sie Teilhabe für alle ermöglicht.

Doch was genau bedeutet diese Teilhabe in dem Zusammenhang, um den es heute geht? Als Werkstatträte setzen Sie sich für Menschen mit Behinderungen und ihr Recht auf Arbeit ein. Arbeit ist im Leben sicher nicht alles. Sie sollte auch nicht alles sein. Aber sie hat bei uns einen hohen Stellenwert. Arbeit bietet Menschen die Möglichkeit, sich zu verwirklichen. Arbeit wird damit selbst zur Teilhabe-Möglichkeit. Das Recht auf Arbeit erschöpft sich nicht in irgendeiner Beschäftigung. Das Recht auf Arbeit muss immer auch bedeuten, die Chance auf Entwicklung, auf Förderung der eigenen Persönlichkeit und auf ein selbstbestimmtes Leben zu haben. Arbeit kann deshalb auch nicht ein einheitliches Konzept für alle sein. Sondern Arbeit sollte die Vielfalt und Unterschiede der Menschen und ihrer Fähigkeiten widerspiegeln. Dafür arbeiten die Werkstatträte. Dafür schaffen Sie ebbes – gemeinsam.

Sie haben sich selbst damit keine leichte Aufgabe gestellt. Ich vermute: Sie sind in 20 Jahren vielen Herausforderungen begegnet. Aber Sie sind 2 Jahrzehnte aktiv und am Ball geblieben. Und zu diesem Engagement, zu dieser Beharrlichkeit gratuliere ich Ihnen sehr herzlich! Beharrlichkeit, Engagement und vor allem Ausdauer – das stellen dieser Tage auch noch andere unter Beweis: Bei den Special Olympics World Games zeigen aktuell über 7000 Athletinnen und Athleten mit geistigen oder mehrfachen Behinderungen ihr Können. Was für ein tolles Event! Und was für eine wunderbare Botschaft: ZusammenUnschlagbar. Die Special Olympics sind ein Fest der Gemeinsamkeit, der Inklusion. Es ist absolut beeindruckend, was Menschen mit Behinderung hier leisten. Und es ist eine wunderbare Gelegenheit, zu zeigen, was möglich ist: Nämlich eine Gesellschaft, die in Vielfalt geeint ist. Und eine Gesellschaft, die allen Menschen ein selbstbestimmtes und freies Leben ermöglicht.

Lassen Sie uns ZusammenUnschlagbar genau daran weiter arbeiten. Lassen Sie und weiter beharrlich bleiben, und bleiben auch Sie als Werkstatträte aktiv und fordern Sie die Politik immer wieder heraus und mischen Sie sich selbst ein, wo das nötig ist. Wir brauchen Ihren Blick. Ihre Perspektive. Wir brauchen Ihre Ideen, Ihre Fähigkeiten. Wir brauchen Sie, um Gutes zu erreichen. Für viele, für alle. Wir brauchen Sie, damit wir gemeinsam ebbes schaffen: Nämlich, dass unsere Demokratie stark bleibt und immer stärker wird. Vielen Dank für Ihr wichtiges Engagement und herzlichen Glückwunsch zu 20 Jahren erfolgreichem Schaffen!

Es gilt das gesprochene Wort.

Homepage Daniel Born MdL – Vizepräsident des Landtags von Baden-Württemberg

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